Brem Rolf

1926 Luzern 2014

Der menschliche Kern in plastischer Essenz

Mit einer unbändigen Leidenschaft für das Formen und Gestalten prägte er die figürliche Plastik der Schweiz im 20. Jahrhundert wie kaum ein anderer[1]. Seine bronzenen Skulpturen, liebevoll als „Manöggel“ bezeichnet, zeugen von einer tiefen Verbundenheit mit dem Wesentlichen und stehen als stille Zeugen des Menschseins auf zahlreichen öffentlichen Plätzen[Y]. Die Kunst von Rolf Brem zeichnet sich durch eine beeindruckende Lebensnähe und Natürlichkeit aus, die in einer Zeit zunehmender Abstraktion einen bewusst gewählten Gegenpol darstellte[2]. Seine Figurengruppen, darunter die bekannte Installation „Hirt mit Schafen“ vor dem Luzerner Stadttheater, laden bis heute zum Verweilen ein und berühren durch ihre unaufdringliche Präsenz[1]. Als einer der populärsten und bekanntesten Künstler der Zentralschweiz schuf er ein Werk, das durch seine Zugänglichkeit und gleichzeitige künstlerische Tiefe besticht[1].

Der 1926 in Luzern geborene Künstler entstammte einer Handwerkerfamilie und entdeckte schon als Siebenjähriger seine Liebe zur Bildhauerei, als er begann, erste Skulpturen aus Ton zu modellieren[3]. Nach dem Besuch des Gymnasiums absolvierte er von 1945 bis 1948 die Bildhauerklasse an der Kunstgewerbeschule Luzern, bevor er für neun prägende Jahre mit dem Zürcher Plastiker Karl Geiser zusammenarbeitete[1]. Seine künstlerische Ausbildung vertiefte er durch Studienaufenthalte in Paris an der Académie de la Grande Chaumière und als Mitglied des Istituto Svizzero in Rom[2]. Nach Geisers Tod 1957 richtete er sein Hauptatelier in der Orangerie der Villa St. Charles-Hall in Meggen ein, wo er über fünfzig Jahre lang arbeiten sollte[3]. Im Jahr 1972 eröffnete er ein zweites Atelier im Tessin, in unmittelbarer Nähe zur Perseo-Kunstgiesserei, die seine Skulpturen in Bronze goss[3]. Während seiner langen Schaffensperiode entwickelte sich sein Stil kontinuierlich weiter – seine Figuren wurden bewegter, individueller und lösten sich zunehmend von der Strenge seines Lehrers[3].

Im Zentrum von Brems Schaffen stand stets der Mensch – in Gedanken versunkene oder spielende Mädchen, arbeitende Männer und Frauen, oft in spontaner Bewegung eingefangen[1]. Besondere Meisterschaft erreichte er in seinen zahlreichen Porträtbüsten, mit denen er Persönlichkeiten wie Günter Grass, Hans Küng oder Hugo Loetscher kongenial in Bronze verewigte[1]. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1992, als der renommierte Ausstellungsmacher Harald Szeemann 136 seiner Porträtköpfe für die Weltausstellung in Sevilla auswählte[2]. Für sein künstlerisches Wirken erhielt er 1977 den Kunstpreis der Stadt Luzern und wurde 2011 zum Ehrenbürger seiner langjährigen Wahlheimat Meggen ernannt[4]. Trotz seines Erfolgs blieb er stets bescheiden und lebte nach dem Motto: „Ich will mit der Kunst den Menschen Freude machen“[5]. Als er am 11. April 2014 im Alter von 88 Jahren starb, hinterliess er ein umfangreiches Werk, das durch seine humanistische Grundhaltung, handwerkliche Perfektion und emotionale Tiefe besticht[6]. Seine Bronzefiguren bleiben als lebendige Zeugnisse einer Kunst, die den Menschen in seiner Verletzlichkeit und Würde ins Zentrum stellt[1].

Quelle
national
CH
Bildhauer, Zeichner & Grafiker
Plastik, Skulptur, Zeichnung, Grafik, Porträtkunst, öffentliche Kunst
12.02.1926 Luzern
11.04.2014 Luzern

WERKE

Michèle
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La Grenouille, kauernder weiblicher Akt
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