Eduard Spörri erlernte das Steinmetzhandwerk unter der Anleitung seines Vaters, der zusammen mit seinem Bruder in Wettingen ein Geschäft für Grabsteine betrieb. Spörri vertiefte seine künstlerischen Fähigkeiten durch eine Lehre bei dem Bildhauer Turo Rossi in Locarno, die er 1920 abschloss, nachdem er von 1917 bis 1919 die Kunstgewerbeschule Zürich besucht hatte. Zwischen 1921 und 1923 studierte er in München, zuerst an der Kunstgewerbeschule bei Joseph Wackerle und danach an der Kunstakademie unter Hermann Hahn. Inspiriert von Adolf von Hildebrand und Wilhelm Lehmbruck, kehrte er 1924 dauerhaft nach Wettingen zurück, übernahm das väterliche Geschäft, gab jedoch bald die handwerkliche Steinmetzarbeit auf, um sich ganz der Bildhauerei zu widmen.
Ein Studienpreis der Schweizer Eidgenossenschaft ermöglichte ihm 1929 eine Reise nach Rom und Neapel, und ein weiteres staatliches Kunststipendium führte ihn 1931 bis 1932 nach Paris, wo er die Werke von Aristide Maillol und Auguste Rodin studierte. Als Vertreter des Neoklassizismus in der Schweizer Bildhauerei nahm Spörri an renommierten Ausstellungen teil, darunter die Große Deutsche Kunstausstellung in Düsseldorf 1927 und die Biennale von Venedig 1936. Zu seinen Freunden zählten namhafte Künstler wie die Brüder Max und Ernst Gubler sowie der französische Bildhauer Marc Leroy.
1929 heiratete er Rosa Bachofner, die häufig Modell für seine weiblichen Figuren stand, mit der er zwei Söhne hatte. Spörri blieb stets seinem ländlichen Leben treu, ging leidenschaftlich der Jagd nach und pflegte seinen Weinberg.
Sein künstlerisches Schaffen umfasst vorrangig figürliche Arbeiten und Darstellungen aus dem ländlichen und religiösen Leben. Seine Skulpturen, meist in Bronze gegossen, variieren von kleinen Statuetten bis zu großen Freiluftskulpturen, während seine Büsten oft Porträts darstellen. Seine Werke, charakterisiert durch eine glatte und weich modellierte Oberfläche, zeugen von einer klassischen Harmonie und einer idyllischen, fast naiven Ausstrahlung.
Neben Skulpturen schuf Spörri auch zahlreiche Zeichnungen und einige Druckgrafiken wie Lithografien, Radierungen, und seltener Aquatinten und Sgraffiti. Seine Werke sind in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, unter anderem in Aarau, Glattfelden, Muri und Wettingen.