Hildi Hess, geboren am 19. Dezember 1911 in Zürich, war eine bedeutende Schweizer Bildhauerin, die für ihre figürlichen Werke bekannt wurde[1][3]. Als Tochter des Orientalisten Jean Jacques Hess und der Malerin und Zeichnerin Sophie von Wyss wuchs sie in einem künstlerisch geprägten Umfeld auf[3]. Ihr vollständiger Name war Hildegund Louise Hess, doch in der Kunstwelt wurde sie als Hildi Hess bekannt[1]. Schon früh zeigte sich ihr Talent und Interesse für die bildende Kunst, was sie dazu veranlasste, eine Karriere als Bildhauerin anzustreben. Während ihrer Ausbildung entwickelte Hess ihre einzigartige künstlerische Ausdrucksweise, die sich besonders in der figürlichen Darstellung manifestierte. Im Laufe ihrer Karriere unternahm sie zahlreiche Auslandsaufenthalte, die einen signifikanten Einfluss auf ihr künstlerisches Schaffen hatten. Während dieser Reisen schuf Hess ein umfangreiches gezeichnetes Werk, das ihre Vielseitigkeit als Künstlerin unter Beweis stellte[2]. Diese Zeichnungen dienten oft als Vorstudien und Inspirationsquelle für ihre späteren skulpturalen Arbeiten. Ein wichtiger Meilenstein in Hess’ Karriere war die Schaffung des “Denkmals der Arbeit” für das Technikum in Winterthur im Jahr 1944. Dieses Relief demonstrierte ihre Fähigkeit, komplexe Themen in skulpturaler Form auszudrücken und etablierte sie als eine ernstzunehmende Künstlerin in der Schweizer Kunstszene[2]. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte Hess ihren charakteristischen Stil weiter und schuf zahlreiche Skulpturen und Reliefs, die in öffentlichen Räumen und Privatsammlungen Platz fanden. Ihre Werke zeichneten sich durch eine ausgewogene Kombination aus Realismus und Abstraktion aus, wobei sie stets die menschliche Figur in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung stellte. Hess’ Arbeiten wurden für ihre Ausdruckskraft und technische Meisterschaft geschätzt. Sie experimentierte mit verschiedenen Materialien, darunter Stein, Bronze und Holz, und entwickelte innovative Techniken zur Oberflächenbehandlung ihrer Skulpturen. Ihre Fähigkeit, die Essenz des menschlichen Ausdrucks und der Bewegung einzufangen, machte sie zu einer gefragten Künstlerin für Auftragsarbeiten und öffentliche Installationen. Neben ihrer bildhauerischen Tätigkeit blieb Hess dem Zeichnen treu und schuf im Laufe ihres Lebens ein beeindruckendes Oeuvre an Werken auf Papier. Diese Zeichnungen geben Einblick in ihren kreativen Prozess und zeigen ihre kontinuierliche Auseinandersetzung mit Form und Linie. Hildi Hess’ Beitrag zur Schweizer Kunst des 20. Jahrhunderts wurde durch zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen gewürdigt. Ihre Werke fanden Eingang in bedeutende Sammlungen und trugen dazu bei, die Schweizer Bildhauerei international bekannt zu machen. Trotz ihres Erfolgs blieb Hess bescheiden und konzentrierte sich stets auf die Weiterentwicklung ihrer Kunst. Bis ins hohe Alter blieb sie künstlerisch aktiv und inspirierte nachfolgende Generationen von Bildhauern. Hildi Hess verstarb am 1. November 1998 in ihrer Geburtsstadt Zürich, hinterliess jedoch ein reiches künstlerisches Erbe[1]. Ihre Skulpturen und Zeichnungen zeugen von einem Leben, das der Kunst und dem Streben nach Ausdruck gewidmet war. Hildi Hess wird als eine der bedeutendsten Schweizer Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts in Erinnerung bleiben, deren Werk die Entwicklung der figürlichen Skulptur massgeblich beeinflusst hat.