Vorrätig
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Diese Bronzeplastik von 1976 zeigt eine abstrahierte, kniende weibliche Figur mit auf dem Rücken verschränkten Armen und zurückgeneigtem Kopf. Die reduzierte Formensprache, die auf individuelle Züge verzichtet, verleiht der Darstellung eine zeitlose Allgemeingültigkeit. Durch die geschlossene Körperhaltung und die weich modellierte Oberfläche entsteht ein Gefühl von innerer Sammlung und stiller Würde.
Assmanns Arbeiten aus den 1970er-Jahren zeichnen sich durch ein zunehmendes Interesse an abstrahierter Figuration aus. Dabei bleibt der menschliche Körper zentral, doch wird er durch Vereinfachung und Klarheit der Linien in einen fast meditativen Zustand überführt. Die hier dargestellte Figur ist ein Beispiel für diese künstlerische Phase, in der der expressive Gehalt weniger durch Mimik oder Geste als durch die Spannung zwischen Volumen, Leere und Haltung vermittelt wird.
Siegfried Assmann wirkte über viele Jahrzehnte als Bildhauer und war mit seinen Werken im öffentlichen Raum ebenso präsent wie in musealen Sammlungen. Die vorliegende Arbeit verbindet klassische Traditionen mit der Suche nach einer modernen, reduzierten Formensprache.