Alfred Hrdlicka, geboren am 27. Februar 1928 in Wien, war ein bedeutender österreichischer Bildhauer, Zeichner, Maler, Grafiker und Schriftsteller[4][7]. Seine künstlerische Laufbahn begann 1946 mit dem Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien unter Albert Paris Gütersloh und Josef Dobrowsky[1][7]. Nach Abschluss dieses Studiums mit dem Diplom des akademischen Malers 1952 wandte er sich der Bildhauerei zu und studierte bis 1957 bei Fritz Wotruba, wo er ebenfalls mit einem Diplom abschloss[1][7]. Hrdlickas künstlerischer Durchbruch erfolgte 1960 mit seiner ersten Ausstellung in der Zedlitzhalle in Wien und der Vollendung seines malerischen Hauptwerks “Die Badenden”[8]. 1961 wurde er Mitglied der Wiener Secession[8]. Seinen internationalen Durchbruch erlebte Hrdlicka 1964, als er Österreich gemeinsam mit Herbert Boeckl auf der 32. Biennale in Venedig vertrat[7][8]. In den folgenden Jahren schuf Hrdlicka bedeutende Werke wie den Radierzyklus “Haarmann I” (1965) und das Manifest und den Radierzyklus “Roll over Mondrian” (1967)[8]. 1968 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Bildhauerei[8]. Hrdlickas Kunst war stets politisch engagiert und provokativ. Er verstand sich als Vertreter der Unterdrückten sowie politisch und gesellschaftlich Verfolgten[4]. Seine Werke thematisierten oft Krieg, Gewalt und Faschismus, wobei er bewusst mit den Mitteln der Kunst politisch agitieren wollte[4]. 1970 schuf er den “Plötzenseer Totentanz” für das Gemeindezentrum Plötzensee in Berlin[8]. In den 1970er Jahren begann Hrdlickas akademische Karriere mit Berufungen an die Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (1971 und 1975) und die Hochschule für bildende Künste Hamburg (1973)[8]. 1974 entstand sein bedeutender Radierzyklus “Wie ein Totentanz – Die Ereignisse des 20. Juli 1944”[8]. Von 1977 bis 1981 arbeitete Hrdlicka am Friedrich-Engels-Denkmal in Wuppertal[8]. Sein wohl bekanntestes Werk, das “Mahnmal gegen Krieg und Faschismus” auf dem Albertinaplatz in Wien, entstand zwischen 1986 und 1991[1][8]. 1989 wurde Hrdlicka Leiter der Meisterklasse Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst Wien und vollendete den umfangreichen Grafikzyklus “Die grosse Französische Revolution”[8]. In seinen späten Jahren schuf Hrdlicka mehrere Aquarellzyklen und grossformatige Kohlezeichnungen (2003–2009)[8]. Sein letztes bedeutendes Werk war das Denkmal für Schwester Maria Restituta in der Barbarakapelle des Stephansdoms in Wien, das er 2009 fertigstellte[8]. Hrdlickas Kunst zeichnete sich durch einen figurativ-expressiven Stil aus, der einem Realismus verpflichtet blieb[4]. Er fasste die Devise seines Schaffens in dem Satz “Alle Macht in der Kunst geht vom Fleische aus” zusammen[4]. Seine Werke, oft provokant und kontrovers, behandelten brisante Themen des Alltags und zeigten den Menschen in seiner ungeschminkten Realität[6]. Alfred Hrdlicka starb am 5. Dezember 2009 in Wien[4][8], hinterliess aber ein bedeutendes künstlerisches Erbe, das ihn als einen der wichtigsten österreichischen Künstler des 20. Jahrhunderts ausweist[6].