Benazzi Raffael

1933 Rapperswil

Formfindung zwischen Natur und Abstraktion

Organisch wuchernd und intellektuell durchformt – zwischen diesen Polen bewegt sich das Schaffen eines Schweizer Bildhauers, der die Skulptur des 20. Jahrhunderts mit sinnlicher Materialität und archaischer Formensprache neu interpretierte. Seine Werke, oft assoziativ an Keimzellen des Lebens oder schützende Gehäuse erinnernd, schaffen eine eigenwillige Synthese aus Naturverbundenheit und abstrakter Strenge, die ihn international zum gefragten Künstler machten[1].

Raffael Benazzi, 1933 in Rapperswil geboren, entdeckte seine bildhauerische Begabung bereits als Jugendlicher. Nach der Lehre bei Arnold D’Altri, Alfred Huber und Willy Stadler in Zürich (1949-1952) prägte die Begegnung mit Julius Bissier seine frühe Schaffensphase[2]. Entscheidend wurde die Auseinandersetzung mit Constantin Brâncușis organischen Formen, die Benazzi durch Vertiefungen und Öffnungen weiterentwickelte[3]. Stationen in Italien und San Francisco (1975-1976) führten zu einer Reduktion seiner Formensprache, wobei Materialien wie Eichenholz und Alabaster stets im Dialog mit ihrer natürlichen Maserung blieben[1]. Der internationale Durchbruch gelang 1978 mit der Teilnahme an der Venedig-Biennale, gefolgt von Ausstellungen im New Yorker Swiss Institute und dem Kunsthaus Glarus[1].

Benazzis Œuvre kreist um drei Leitmotive: „Samen“ als Symbol organischen Werdens, „Häuser“ als schützende Hüllen und „Coats“ als bergende Umhüllungen[4]. Diese Trias verbindet urtümliche Lebensmetaphern mit moderner Abstraktion, besonders sichtbar in öffentlichen Auftragswerken wie den Holzreliefs der Zürcher Kantonsschule Rämibühl[5]. Bis heute bewahrt sein Schaffen jene Spannung zwischen haptischer Sinnlichkeit und intellektueller Durchdringung, die ihn zum eigenständigen Vertreter der europäischen Nachkriegsplastik macht – ein Künstler, der die Sprache der Form stets neu aus dem Dialog mit dem Material entwickelte[1].

Quelle
national
CH
Bildhauer, Plastiker & Zeichner
Holzskulptur, Alabasterskulptur, Bronzeplastik, Kunst am Bau, Schmuck, Zeichnungen
22.6.1933 Rapperswil

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