James Licini, geboren am 17. April 1937 in Zürich, ist ein bedeutender Schweizer Bildhauer und Plastiker[1]. Als Enkel eines italienischen Einwanderers aus Alano di Piave im Veneto begann Licinis künstlerischer Werdegang auf unkonventionelle Weise[1]. Nach einer Lehre als Schmied arbeitete er von 1955 bis 1959 zunächst als Eisenleger auf dem Bau und später als Kassen- und Bauschlosser[1]. Schon während seiner Lehrzeit pflegte Licini Kontakte zu Künstlern wie Muz Zeier und Friedrich Kuhn, was seinen späteren künstlerischen Weg beeinflusste[1]. In den 1960er-Jahren wurde Licini gelegentlich als Assistent von renommierten Künstlern wie Hans Aeschbacher und Kurt Laurenz Metzler herangezogen, was seine Fähigkeiten und sein Verständnis für Skulptur weiter vertiefte[1]. Als Autodidakt im Bereich der Plastik betrachtet sich Licini nicht als traditionellen Künstler, sondern vielmehr als Stahlbauer[1]. Seine künstlerische Praxis zeichnet sich durch die Verwendung von industriellen Materialien wie Doppel-T-Trägern, Winkeleisen und Stahlplatten aus, die er direkt aus der industriellen Produktion bezieht[1]. Im Jahr 1968 schuf Licini seine ersten abstrakten Eisenplastiken, was den Beginn seiner eigenständigen künstlerischen Laufbahn markierte[1]. In den folgenden Jahren unternahm er Studienreisen in die USA (1971 und 1972) sowie nach Spanien und Mexiko, die seine künstlerische Perspektive erweiterten und seine Arbeit bereicherten[1]. Die 1970er-Jahre erwiesen sich als besonders fruchtbar für Licini, da er mehrere Stipendien erhielt, darunter Förderungen von Stadt und Kanton Zürich sowie 1974 ein Eidgenössisches Kunststipendium[1]. Diese Anerkennung festigte seinen Ruf in der Schweizer Kunstszene und ermöglichte ihm, seine künstlerische Vision weiterzuentwickeln. Licinis Werk zeichnet sich durch seine monumentalen Stahlskulpturen aus, die oft in öffentlichen Räumen platziert sind[1]. Beispiele hierfür sind der “Stahlbau INP 400” mit einer Höhe von 403 cm in Rottweil, Deutschland, und der “Stahlbau HEB 1000” mit einer beeindruckenden Höhe von 1100 cm im Andreaspark in Zürich-Oerlikon[1]. Seine Arbeiten variieren in Grösse und Form, von kleineren Stücken wie dem 114 cm hohen Cortenstahl-Werk für die Gemeindeverwaltung Urdorf bis hin zu grossformatigen Installationen wie der 665 cm hohen Cortenstahl-Skulptur in der Sportanlage Buchlern in Zürich-Altstetten[1]. Licinis künstlerischer Ansatz ist geprägt von einer Auseinandersetzung mit industriellen Materialien und architektonischen Formen, die er in abstrakte, oft geometrische Kompositionen überführt[1][2]. Seine Werke zeichnen sich durch eine klare Formensprache und eine starke Präsenz im Raum aus, die oft mit der umgebenden Architektur und Landschaft in Dialog treten[1][2]. Im Laufe seiner Karriere hat Licini in verschiedenen renommierten Galerien und Institutionen ausgestellt, darunter 1997 im Forum Kunst in Rottweil, 1998 in der Galerie Andy Jllien in Zürich und 2017 im Park des Castello del Sole am Lago Maggiore[1]. Trotz seines Erfolgs und seiner Anerkennung in der Kunstwelt arbeitet Licini weiterhin in seinem Atelier in Nürensdorf, wo er seine Vision des “Stahlbaus” als künstlerisches Konzept weiter verfolgt und entwickelt[1]. Sein Werk steht exemplarisch für die Entwicklung der Schweizer Skulptur in der Nachkriegszeit und ihre Auseinandersetzung mit industriellen Materialien und abstrakten Formen[1].