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Diese kompakte, abstrakte Bronzeskulptur von Raffaele Benazzi besticht durch ihre weichen, biomorphen Formen und eine kraftvolle, fast archaisch anmutende Präsenz. Die Oberfläche ist glatt und teilweise poliert, was dem Werk eine warme, organische Tiefe verleiht. Drei tiefe, unregelmäßige Hohlformen durchziehen das Volumen und erzeugen einen spannungsvollen Kontrast zwischen Licht und Schatten.
Benazzi erforscht in seinen Arbeiten konsequent die Beziehung zwischen Innen und Außen, zwischen Leere und Volumen. Die Skulptur lädt den Betrachtenden ein, nicht nur das Objekt in seiner äußeren Form zu erfassen, sondern auch gedanklich in das Innere vorzudringen – physisch wie metaphorisch. Die abstrahierte Form erinnert entfernt an ein Samenkorn, eine Muschel oder ein urtümliches Organ, Assoziationen, die das Werk bewusst offenlässt. Diese Mehrdeutigkeit ist typisch für Benazzis Schaffen und verleiht seinen Skulpturen eine zeitlose Lebendigkeit.
Raffaele Benazzi gehört zu jenen Bildhauern, die stark vom organischen Formenvokabular des Modernismus geprägt sind, ohne dessen Vokabular zu imitieren. Sein Stil ist geprägt von meditativer Ruhe, reduzierter Formensprache und einer tiefen Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz. Die Werke wirken wie autonome, in sich ruhende Körper, oft geschlossen, aber nie abweisend. In der Spannung zwischen Massivität und Leere, zwischen äußeren Rundungen und inneren Höhlungen, entfalten sie eine stille Dramatik, die Themen wie Ursprung, Verletzlichkeit und Wandlung aufruft.
Benazzis Skulpturen sprechen eine universelle Sprache. Sie sind nicht Abbilder der Welt, sondern Verdichtungen von Erfahrungen, Empfindungen und Zuständen, poetisch, konzentriert, und voller innerer Resonanz.