Nicht vorrätig
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Diese kraftvolle Bronzeplastik von Eduard Spörig zeigt eine Winzerin in einer stillen, würdevollen Pose. Die Figur steht aufrecht, der Oberkörper leicht gedreht, wobei sie ihren linken Fuß auf einen erhöhten Untergrund setzt. Auf diesem stützt sie zugleich einen schweren Korb, gefüllt mit frisch geernteten Trauben – ein Sinnbild für Ernte, Erdverbundenheit und ländliche Arbeit.
Die Haltung der Winzerin wirkt in sich ruhend, fast stolz, als würde sie für einen Moment innehalten, um auf das vollbrachte Tagwerk zu blicken. Ihre Gesichtszüge sind fein gearbeitet, der Blick leicht zur Seite gewandt, mit einem Ausdruck leiser Entschlossenheit und innerer Stärke.
Die Kleidung der Winzerin ist mit viel Gespür für Materialität und Bewegung modelliert: Tiefe, weich fließende Falten folgen dem Verlauf des Körpers, betonen seine natürliche Haltung und beleben die Oberfläche mit spannungsvollen Licht und Schattenspielen.
Besonders bemerkenswert ist, dass es sich bei dieser Figur sehr wahrscheinlich um das Modell zur lebensgroßen Bronzeplastik „Winzerin“ handelt, die am linken Straßenrand gut sichtbar, wenn man von Wettingen nach Neuenhof fährt steht. Das monumentale Original ist fest im öffentlichen Raum verankert; diese kleinere Ausführung trägt somit den Charakter eines künstlerischen Vorentwurfs und verleiht der Skulptur zusätzliche Bedeutung als Teil eines bekannten regionalen Kunstwerks.
Spörig gelingt es in dieser Arbeit, eine archetypische Figur des bäuerlichen Lebens festzuhalten, nicht romantisierend, sondern mit realistischer Wärme und Respekt. Die dunkle Patina unterstreicht die Plastizität der Formen und verleiht dem Werk eine zeitlose Präsenz.