Mit farbenfrohen Kirchenfenstern, ausdrucksvollen Skulpturen und einer unermüdlichen Schaffenskraft prägte er über sieben Jahrzehnte die norddeutsche Kunstszene und hinterliess ein facettenreiches Werk, das von tiefer spiritueller Symbolik durchdrungen ist[1]. Im sakralen wie im öffentlichen Raum finden sich seine monumentalen Glasfenster und bronzenen Plastiken, die von Kritikern für ihre handwerkliche Meisterschaft und künstlerische Tiefe geschätzt werden[2]. Der deutsche Bildhauer und Maler setzte mit seinen Werken wichtige kulturelle Impulse und verbindet in seinem Schaffen traditionelle Handwerkskunst mit moderner Formsprache, wobei er besonders im Bereich der Glasmalerei zu den herausragenden Künstlern seiner Generation zählt[1].
Als Sohn eines Lehrers und Organisten wurde Siegfried Johann Assmann am 1. Februar 1925 im damals deutschen Kirchplatz in der Provinz Posen geboren und zeigte schon früh musisches Talent[2]. Seine Ausbildung am polnisch-humanistischen Gymnasium und das begonnene Geigenstudium am Konservatorium in Posen wurden 1943 durch die Einberufung zur Wehrmacht jäh unterbrochen[3]. Nach dem Kriegsende studierte er von 1947 bis 1950 an der Landeskunstschule in Hamburg Grafik, Malerei, Wandgestaltung und Glasfenstermalerei bei renommierten Lehrern wie Alfred Mahlau und Theo Ortner, bei dem er als Meisterschüler abschloss[3]. Sein künstlerischer Durchbruch gelang ihm 1952 mit dem Gewinn eines Wettbewerbs zur Gestaltung eines Bleiglasfensters für die Kreuzkirche in Hamburg-Ottensen, woraufhin zahlreiche Aufträge folgten[1]. In den 1960er Jahren erweiterte Assmann sein Repertoire und wandte sich verstärkt der Bildhauerei zu, schuf bedeutende Werke wie die Figurengruppe „Charon“ für die Gedenkstätte in Gudendorf und zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum[1]. Bis ins hohe Alter blieb er künstlerisch aktiv und arbeitete noch mit 91 Jahren an Kirchenfenstern, bevor er am 7. Juni 2021 mit 96 Jahren in Grosshansdorf bei Hamburg verstarb[2].
Assmanns künstlerisches Vermächtnis umfasst ein Werk, das sich durch die Verbindung von meisterhafter Handwerkskunst, tiefer spiritueller Symbolik und einer ausdrucksstarken Formensprache auszeichnet[4]. Seine Glasfenster leuchten in zahlreichen Kirchen Norddeutschlands und bezeugen seine Fähigkeit, biblische Geschichten in zeitgemässer Bildsprache lebendig werden zu lassen[2]. Die Vielseitigkeit seines Schaffens zeigt sich nicht nur in den sakralen Arbeiten, sondern auch in den öffentlichen Skulpturen wie „Synergia“, die den Menschen im Spannungsfeld zwischen technischem Fortschritt und geistiger Kraft darstellen[4]. Mit seiner Kunstfertigkeit und seinem unermüdlichen Schaffensdrang hat er ein bedeutendes kulturelles Erbe hinterlassen, das die norddeutsche Kunstlandschaft nachhaltig bereichert und kommende Generationen von Künstlern inspirieren wird[1]. Noch sein letztes vollendetes Werk, der Bronzeguss „Jung mit’m Tüdelband“ aus dem Jahr 2019, zeugt von seiner bis zuletzt ungebrochenen Kreativität und künstlerischen Vitalität[2].