Helen Häfliger, geboren am 16. November 1885, war eine Schweizer Künstlerin, deren Leben und Werk von einer vielseitigen künstlerischen Entwicklung geprägt waren. Ihre frühe Ausbildung begann sie bei Orell Füssli in Zürich, wo sie die Grundlagen des Bildschnitts erlernte[2]. Diese technische Fertigkeit sollte später einen wichtigen Einfluss auf ihre künstlerische Arbeit haben. In ihrer Jugend zeigte Häfliger bereits ein ausgeprägtes Interesse an der bildenden Kunst und experimentierte mit verschiedenen Techniken und Stilen. Um ihre künstlerischen Fähigkeiten weiter zu verfeinern, begab sich Häfliger auf eine Bildungsreise, die sie nach München führte. Dort nahm sie zwischen 1904 und 1906 an den renommierten Aktkursen von Victor Surbek teil, was ihr Verständnis für die menschliche Anatomie und Proportion vertiefte[1]. In München kam Häfliger auch in Kontakt mit dem ungarischen Maler Simon Hollósy, bei dem sie ebenfalls Unterricht nahm. Diese Zeit in München war prägend für ihre künstlerische Entwicklung und eröffnete ihr neue Perspektiven in der Malerei. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz setzte Häfliger ihre künstlerische Arbeit fort und begann, sich einen Namen in der Schweizer Kunstszene zu machen. Ihre Werke zeichneten sich durch eine besondere Sensibilität für Farbe und Form aus, was in ihren Portraits und Landschaftsdarstellungen besonders deutlich wurde. Ein wichtiger Moment in Häfligers Leben war die Begegnung mit dem österreichischen Maler Gustav Jagerspacher, den sie später heiratete[1]. Jagerspacher, der in München unter anderem mit Paul Klee in Kontakt stand, beeinflusste Häfligers künstlerische Entwicklung weiter. Durch ihn kam sie mit neuen künstlerischen Strömungen in Berührung und erweiterte ihr Netzwerk in der internationalen Kunstwelt. In den folgenden Jahren entwickelte Häfliger ihren eigenen unverwechselbaren Stil. Ihre Werke zeichneten sich durch eine subtile Farbgebung und eine meisterhafte Beherrschung des Lichts aus. Besonders in ihren Portraits gelang es ihr, die Persönlichkeit und Ausstrahlung ihrer Modelle einzufangen. Ein Beispiel dafür ist das Portrait von ihr, das von Marguerite Frey-Surbek gemalt wurde und eine besondere Frische und helle Farbigkeit aufweist[1]. Häfliger war nicht nur als Malerin tätig, sondern experimentierte auch mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen. Ihre Erfahrungen im Bildschnitt flossen in ihre Arbeit ein und ermöglichten ihr, innovative Techniken in ihre Malerei zu integrieren. Im Laufe ihrer Karriere stellte Häfliger ihre Werke in verschiedenen Galerien und Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland aus. Ihre Arbeiten fanden Anerkennung bei Kritikern und Sammlern gleichermassen. Trotz ihres Erfolgs blieb Häfliger stets bescheiden und konzentrierte sich auf ihre künstlerische Weiterentwicklung. Helen Häfligers genaues Todesdatum ist unbekannt, aber ihr künstlerisches Erbe lebt in ihren Werken weiter[1]. Ihre Beiträge zur Schweizer Kunst des 20. Jahrhunderts sind bedeutend, und sie wird als eine Künstlerin erinnert, die es verstand, Tradition mit Innovation zu verbinden. Häfligers Lebenswerk ist ein Zeugnis für ihre Leidenschaft zur Kunst und ihre Fähigkeit, sich stetig weiterzuentwickeln und neue künstlerische Ausdrucksformen zu finden.